Mitten in der Marktgemeinde Mondsee

gleich neben dem Kneippweg - da liegt er - der Garten

Komm mit auf einen kleinen Rundgang.

Der Mondseer Gemeindschaftsgarten
Der Mondseer Gemeindschaftsgarten

Hereinspaziert durch den Rosenbogen (1), dem symbolischen Tor zum Gartenparadies
der Mondsäer. Wir laden Dich ein auf eine spannende Reise durch den Gemeinschaftsgarten.
Rechter Hand erhebt sich ein Klettergerüst (2), an dem sich alle 2-3 Jahre Stangenbohnen emporranken. 2020, wachsen hier aus Gründen der Fruchtfolge (*A) Gurken.
Gleich ins Auge fallen die Tomatenzelte, links und rechts (3) an der Nordseite des
Gartens. Die im Vergleich zum Osten Österreichs großen Regenmengen im Mondseeland, erfordern diese Schutzmaßnahme für die Tomatenstauden.

Ein weiterer Blickfang ist das 6 Eimer (ca. 300 l) Mostfass (4), wo die Kapuziner- kressen prächtig wachsen. Die pflegeleichte Rankpflanze kann von Mai bis Oktober bewundert und gegessen werden. Sie ist eine vielseitige Heilpflanze und kann bei Erkältungsbeschwerden als Tee ein- genommen werden. In Essig und Salz eingelegt werden die Samen als „falsche Kapern“ zu einer wunderbare Spezialität. Je einen Apfel- und Zwetschkenbaum (5) 
haben wir bewusst gepflanzt, um uns sinnbildlich im Garten zu verwurzeln und damit auch ein nachhaltiges Denken und Handeln zum Ausdruck zu bringen.
 

An mehreren Punkten am Grundstück (6) stehen Sonnenblumen, Boretsch, Malven,
Mutterkraut, usw. aber  auch Salat- und Kohlpflanzen, die wir auswachsen lassen.
Dadurch wird die Artenvielfalt bereichert. Gemeinsam mit den Gartenbesuchern
freuen wir uns über den Anblick der Blütenpracht. Im Herbst ernten wir die reifen Samen für die nächste Frühjahrsaussaat.

Der größte Schatz jedes Gartens ist der Komposthaufen (7).  Cirka drei Monate lang wird das laufend anfallende Material (Rasenschnitt, Beikraut, Strauchschnitt, Gemüseabfälle) aufgeschichtet. Dann wird der frische Komposthaufen umgesetzt und mit Mist, Farnkraut und Laub vermischt. Steinmehl, Quarzsand und effektive Mikroorganismen werden zur Aufwertung dazugegeben. Nach weiteren drei Monaten wird der Kompost ausgesiebt und kann nun in der Gartenerde seine belebende Wirkung entfalten.

Da der Gemeinschaftsgarten einmal – in 20 bis 30 Jahren -  ein  sich selbst erhaltendes
System werden soll, haben wir zusätzliche Elemente, wie Trockensteinmauer (8) und
Totholzhaufen angelegt. Hier entsteht im Laufe der Jahre ein Lebensraum für allerhand Nützlinge. Vielleicht brauchen sich dann unsere Nachkommen wegen Schnecken und Mäusen keine Sorgen mehr zu machen.

Erwähnenswert sind auch die beiden Hügelbeete (9). Diese Art von Gemüsebeet kommt aus der Permakultur (*B). Hügelbeete haben gegenüber Flachbeeten gewisse Vorteile wie konstante Bodenfeuchtigkeit und schnellere Bodenerwärmung im Frühling.

(10) Himbeeren, Ribiseln, Brombeeren und Jostabeeren fassen den Garten
anstatt eines Zaunes wunderbar ein.
(11) Die Kräutervielfalt verarbeiten wir zu schmackhaften und bekömmlichen
Tees und Gewürzen. Sie werden idealerweise an sonnigen Tagen am späten
Vormittag geschnitten, in Büscheln kopfüber zum Trocknen aufgehängt und
später abgerebelt. Die blühenden Kräuter sind selbstverständlich auch Futter
für die Bienen (12).


(13) The big Five - Kohl, Wirsing, Weißkraut, Grünkohl, Kohlrabi. Alle zusammen haben wir am Acker, zum Schutz vor Schädlingen, in einem Folientunnel gepflanzt.

(14) Buschbohnen, (15) Kürbis, (16) Zwiebeln und Lauch, (17) Mais: Unsere Maisernte ist überschaubar, aber das gemeinsame „Woazstrizel“ braten ist immer etwas Besonderes.

 

(18) Mangold und Spinat, (19) Stangensellerie, (20) Tomaten im Zelt, (21) Gurken & Zucchini, (22) Karotte, Rote Beete, (23) jede Menge Chilli und Pfefferoni, (24) Erdäpfel in der Pyramide, (25) Rucola und diverse Salate im Hochbeet, (26) verschiedene Bohnen am Tipi, (27) Knoblauch (28) Weizen (alte Mondseer Sorte - dient dem Saatgut-Erhalt), (29) Radieschen im Frühjahr (30) Grünbrache.

Das wesentliche Merkmal einer Grünbrache ist, dass der Boden für eine gesamte Vegetationsperiode ruht, um sich zu erholen. Jedes Jahr lassen wir einen anderen Teil zur Grünbrache werden. (31) Hier verwahren wir unsere Werkzeuge und haben auch einen Platz um uns auszutauschen und gesellig beisammen zu sein.


*A Fruchtfolge:  Jedes Jahr dieselbe Gemüseart auf den gleichen Platz zu kultivieren, würde das Bodenleben einseitig strapazieren. Mit einem ausgeklügelten Anbauplan, wo im 5-Jahresrhythmus ein Fruchtwechsel auf den einzelnen Beeten stattfindet, wird ein vielfältiges Bodenleben gefördert. Insbesondere dann, wenn auch auf gegenseitige Verträglichkeit der Gemüsearten („Gute Nachbarschaft“) geachtet wird.
*B Permakultur (vom englischen Begriff „permanent agriculture“ abgeleitet) ist ursprünglich ein nachhaltiges Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau, das darauf basiert, natürliche Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur genau zu beobachten und nachzuahmen.


»Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er erfordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten ist: Zeit, Zuwendung und Raum.«
 
Dieter Kienast